Quelle: CC-BY-NC.
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- Das Projekt "Ich entlaste Städte" stellt deutschlandweit 150 Lastenräder zur Verfügung.
- Für unterschiedliche Transportbedürfnisse werden 17 verschiedene Lastenradtypen angeboten.
- Schwerpunkt(e): Verkehr, intelligente Mobilität, Verkehrsentwicklung und Umwelt
Trotz der großen Potenziale für Emissionsreduktion und verkehrliche Effizienzsteigerung spielen Lastenräder in der gewerblichen Nutzung bislang nur eine untergeordnete Rolle. Mit dem neuen bundesweiten Mobilitätsprojekt "Ich entlaste Städte" möchte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) diese Potenziale größtmöglich ausschöpfen. Das Lastenrad als ökologische Alternative zum Einsatz von Kraftfahrzeugen soll verstärkt in das Bewusstsein von Entscheidern rücken. Gesucht werden hierfür kleine und mittlere Unternehmen aller Branchen, aber auch öffentliche Einrichtungen, Handwerker oder Selbstständige, die alternative Transportfahrzeuge im betrieblichen Alltag ausprobieren möchten. Gefördert wird das auf drei Jahre ausgelegte Projekt durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) als Teil der Nationalen Klimaschutzinitiative.
Forschung für einen nachhaltigen und effizienten städtischen Wirtschaftsverkehr
"Mit 150 Lastenrädern gehört das Projekt zu den wirklich groß angelegten Pilotversuchen in Deutschland und sogar Europa, um Testmöglichkeiten für die gewerbliche Nutzung von Lastenrädern zu schaffen", sagt Prof. Barbara Lenz, Direktorin des Instituts für Verkehrsforschung. "Ziel des Projektes ist es, das Lastenrad als ökologisch und ökonomisch sinnvolles Transportmittel für eine breite gewerbliche Nutzung bekanntzumachen und damit Akteuren aus der Wirtschaft und aus öffentlichen Einrichtungen Möglichkeiten zur nachhaltigen Gestaltung ihrer Verkehre aufzuzeigen", erläutert Lenz.
Koordiniert wird "Ich entlaste Städte" von Wissenschaftlern des DLR-Instituts für Verkehrsforschung und gemeinsam mit Kommunen, Industrie- und Handelskammern, Lastenradherstellern sowie weiteren Wirtschaftspartnern gestaltet. Die enge Zusammenarbeit mit regionalen Partnern aus Wirtschaft und öffentlichen Einrichtungen ermöglicht die Lastenrad-Idee deutschlandweit bekannter zu machen und gleichzeitig für alle Interessierte vor Ort einen Raum für Fahrzeugtests und Beratungen zu bieten.
Aufsteigen und Testen - deutschlandweit Testpiloten gesucht
Als Testpiloten werden ab sofort und bis Mitte 2019 bundesweit mehrere hundert Unternehmen und Einrichtungen gesucht, die das Lastenrad als gewerbliches Transportmittel und dessen Alltagstauglichkeit in einem rund dreimonatigen Test ausprobieren möchten. "Gerade für Kleinunternehmen ist die niedrigschwellige Testmöglichkeit eines andersartigen Fahrzeugtyps attraktiv, weil sie dadurch kein finanzielles Risiko eingehen müssen", sagt Johannes Gruber, Projektleiter im Institut für Verkehrsforschung. "Wir bieten ein breites Sortiment an verschiedenen Lastenradmodellen, etwa Dreiräder, einspurige "Long Johns" (verlängerter Radstand und Ladefläche vor dem Lenker) oder Schwertransporter mit einer Nutzlast von bis zu 300 Kilogramm", so Gruber weiter. Die Wahl zwischen derzeit 17 verschiedenen Lastenradmodellen und umfangreiches Informationsmaterial ermöglichen auch ungeübten Nutzern einen einfachen Einstieg und erlauben eine Abstimmung auf das jeweilige Transportbedürfnis des einzelnen Unternehmens. Somit bekommen Interessierte mit dem Projekt "Ich entlaste Städte" die Chance sowohl unkompliziert als auch kostengünstig ein Lastenrad in ihrem Unternehmen zu testen.
Fakten zur Teilnahme
Wissenschaftliche Begleitforschung
Während der zweijährigen Testphase erfolgt eine wissenschaftliche Begleitforschung zur Analyse der Nutzerakzeptanz und zur Abschätzung von Umwelt- und verkehrlichen Wirkungen. Die Verkehrsforscher führen dazu kontinuierlich Befragungen der Testteilnehmer und Analysen der Fahrzeugbewegungen durch, etwa mithilfe einer projekteigenen App. "Uns Wissenschaftler interessiert dabei, wie und wofür die Lastenräder im gewerblichen Alltag eingesetzt werden, welche Motivationen Unternehmen aus verschiedenen Branchen mit der Nutzung verfolgen und wie sich schließlich die Bereitschaft zum Kauf eines eigenen Lastenrads entwickelt", erläutert Gruber. "Darüber hinaus ermöglicht uns diese Begleitforschung fundierte Aussagen zu den Umwelteffekten und der zukünftigen Rolle des Lastenrads innerhalb eines nachhaltigen und effizienten städtischen Wirtschaftsverkehrssystems zu formulieren."
Kontakte
Dorothee Bürkle
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Media Relations, Energie und Verkehr
Tel.: +49 2203 601-3492
Fax: +49 2203 601-3249
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Media Relations, Energie und Verkehr
Tel.: +49 2203 601-3492
Fax: +49 2203 601-3249
Dipl.-Geogr. Johannes Gruber
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Projektleiter "Ich entlaste Städte" im Institut für Verkehrsforschung
Tel.: +49 30 67055-200
Fax: +49 30 67055-283
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Projektleiter "Ich entlaste Städte" im Institut für Verkehrsforschung
Tel.: +49 30 67055-200
Fax: +49 30 67055-283