Hans Peter Wimmer |
von Hans Peter Wimmer | Business, Persönlichkeit
Ja!
Voraussetzung:
sie sind empathisch und nicht mit-leidend. Und genau da „liegt der Hund
begraben“. Empathie/ empathische Führung erfordert zu aller erst:
Selbstbewusstsein, eine „Ich bin okay – Und du bist okay“ Haltung.
Im
Führungsalltag ist Empathie ja insbesondere dann von Bedeutung, wenn es um
Entscheidungen geht, die für Mitarbeiter
nachteilige Konsequenzen nach sich ziehen.
Erfahrungsbericht:
Vor einigen
Jahren hatte ich Gelegenheit, eine Gruppe von Führungskräften einer bedeutenden
deutschen Firma auf das Thema: „Betriebsbedingte Kündigungen“ vorzubereiten. Im
Rahmen der Vorbereitung auf das Training bzw. Gruppen-Coaching stieß ich auf
einen Erfahrungsbericht eines klinischen Psychologen, der in einer sehr
bekannten Herz-Kreislauf Reha Einrichtung, die vor allem von Managern besucht
wurde bzw. wird, tätig war. Der Bericht
handelte von vier Patienten ein und derselben Firma, die vor ihrem Herzinfarkt
betriebsbedingte Kündigungen vornehmen mussten.
Neugierig
geworden hat das Psychologenteam mit Einverständnis der Patienten
Nachforschungen dahingehend angestellt, was aus den gekündigten Mitarbeitern
geworden ist. Erkenntnisinteresse: Wenn schon die Führungskräfte, die ja
unbeschadet geblieben sind, einen
Herzinfarkt erleiden, dann müssen die Betroffenen ja möglicherweise gestorben
sein. Ergebnis der Nachforschung: Keiner war gestorben, keiner erkrankte, alle
hatten die Trennung konstruktiv bewältigt.
Was war
passiert?
Im Rahmen
der Anamnesegespräche wurde deutlich, dass die vier am Herzinfarkt erkrankten Führungskräfte
mit der Situation nicht klarkamen. Sie fühlten sich schuldig, litten mit den
Mitarbeitern, die ja ihre persönlichen Mitarbeiter waren, mit und hatten
darüber hinaus ohnehin kein Verständnis für die unternehmerische Entscheidung.
Somit eine klassische „Ich bin nicht okay – Du bist nicht okay“ Haltung
(Distreß, Opferposition).
Dieser
Erfahrungsbericht hatte mich ermutigt, das Training sinngemäß mit den Worten zu
beginnen: „Ich möchte Sie dafür gewinnen, dass Sie sich vor der Durchführung
der Trennungsgespräche in eine „Ich bin okay – Du bist okay“ Haltung begeben
und mit dieser Haltung Ihrem Mitarbeiter begegnen.“ Sie können sich
wahrscheinlich unschwer vorstellen, welche Reaktionen ich damit bei den
Teilnehmern erzeugte. Ich hatte mich jedoch auf die Abwehrreaktionen
eingestellt und konnte somit gelassen
und mit Empathie reagieren. Bis zur Mittagspause erarbeiteten wir eine
„gemeinsame Wirklichkeit “ und die Teilnehmer verstanden den Unterschied
zwischen „Mitleid“ und „Empathie“.
Eine
empathische Haltung erfordert: Annahme
In den
darauffolgenden Gesprächsübungen zeigte
sich jedoch, wie schwer es ist, in einer empathischen Haltung zu
bleiben, vor allem dann, wenn die betroffenen Mitarbeiter die Führungskräfte
mit Schuldvorwürfen und Wehklagen konfrontierten. Wie schwer es ist, eine
wertneutrale Beschreibung des Gesprächsanlasses zu kommunizieren und den damit
verbundenen Wirkungen seitens der Betroffenen gelassen und empathisch zu
begegnen. Pausen auszuhalten, Vorwürfe anzunehmen, sie nicht zu kommentieren
und nach angemessener Zeit zum Beispiel zu sagen: “ Ich kann Ihre Reaktion gut
verstehen, es würde mir vermutlich ähnlich ergehen…….Was kann ich
möglicherweise für Sie tun, damit Sie diese Situation bestmöglich bewältigen
können?“
Empathie
also: In der Sache klar und eindeutig und die Person mit Ihren Frustrationen
annehmen, präsent sein, die eigenen Gefühle neutralisieren und darauf
vertrauen: Hier sitzt mir ein erwachsener Mensch gegenüber, der über genügend
Ressourcen verfügt, um angemessene Lösungen zu kreieren.
Das geht.
Jedoch nur dann, wenn die Führungskraft in der Balance von „Ich bin okay – Du
bist okay“ ist und, vor allem, bleibt.
Bei Bedarf
unterstütze ich Sie oder Ihre Führungskräfte auf dem Weg zu nachhaltiger
professioneller Empathie.
Hans Peter Wimmer
Management-Trainer, Coach
Für alle Business-Belange
Gutlersberg 7
84359 Simbach am Inn
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Fax: +49 8574 – 912527
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