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Mittwoch, 10. Mai 2017

CHE-Ranking: Spitzengruppe beim Lehrangebot in Wirtschaftswissenschaften


Wirtschaftswissenschaften punkten v.a. bei Lehrangebot und Studiengeschwindigkeit / Wirtschaftsinformatik mit Kontakten zur Berufspraxis

Ein erstklassiges Lehrangebot sowie gute Bibliotheks- und IT-Ausstattung und ein ausgewogener Bezug zu Wissenschaft und Praxis: Das sind Gründe, aus denen Studierende der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Hohenheim zufrieden sind. Beim aktuellen CHE-Ranking vergaben die Studierenden daher überwiegend Noten im Einser- und Zweierbereich. Die beiden Masterstudiengänge „Economics“ und „International Business and Economics“ konnten zudem mit einer besonders starken internationalen Ausrichtung in Studium und Lehre punkten. 

Ein inhaltlich breites Lehrangebot mit vielen Möglichkeiten, um individuelle Schwerpunkte zu setzen: Dank dieser Stärken holte die Universität Hohenheim in der Kategorie Lehrangebot bei der aktuellen Studierendenbefragung für das CHE-Ranking die Note 1,9 und landete damit in der Spitzengruppe.
Das ist eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den letzten beiden Bewertungen durch Master-Studierende (2011) und Bachelor-Studierende (2014): beide Gruppen vergaben zuletzt für das Lehrangebot die Note 2,3.
Auch für Studierbarkeit, Betreuung, Prüfungen und Berufsbezug bei den wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen an der Universität Hohenheim gab es Noten im guten Zweierbereich.

Starke internationale Ausrichtung bei Masterstudiengängen wird honoriert


Besonders überzeugend fanden befragte Masterstudierende die internationale Ausrichtung zweier Masterstudiengänge: Die Studiengänge „Economics“ und „International Business and Economics“ erhielten jeweils 10 von 11 möglichen Punkten für den Faktor „Internationale Ausrichtung von Studium und Lehre“ und schafften es damit in die Spitzengruppe der bewerteten Universitäten.

Die Punktzahl setzt sich zusammen aus 4 von 5 Punkten für Auslandsaufenthalte sowie jeweils der maximalen Punktzahl von 3 Punkten für Studierendenmobilität und für die fremdsprachige Lehre. Im Vergleich zur letzten Master-Bewertung 2011 konnten sich die beiden Studiengänge im Bereich Internationalisierung erneut deutlich verbessern: Damals gab es 7 von 12 Punkten in dieser Kategorie.
Der Bachelor-Studiengang „Wirtschaftswissenschaften“ und der Masterstudiengang „Management“ landeten mit jeweils 5 von 11 Punkten für die Internationale Ausrichtung in der Mittelgruppe.

Zügiges Studium und Angebote zur Vorbereitung auf das Berufsleben

88 Prozent der Bachelor-Studierenden der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Hohenheim schaffen ihren Abschluss in angemessener Zeit; bei den Master-Studierenden sind es immerhin noch 77 Prozent. 
Dementsprechend  zufrieden waren die Studierenden mit dem Zugang zu Lehrveranstaltungen, der inhaltlichen Abstimmung der verschiedenen Veranstaltungsteile und der Qualität der Studienorganisation im Allgemeinen: Hierfür gab es die Noten 1,9, 1,8 und 2,3.
Auf die Zeit nach dem Studium fühlen sich die Studierenden dank Hilfen beim Übergang in den Beruf, Informationsveranstaltungen über Berufsfelder und aufgrund der Qualität von Projektseminaren und anderen Praxiselementen gut vorbereitet: Diese Angebote bewerteten sie jeweils mit der Note 2,1, studentische Initiativen zur Förderung des Berufseinstiegs erhielten die Note 2,2 und die Berufsfeldrelevanz der vermittelten Qualifikationen bewerteten die Studierenden immerhin noch mit der Note 2,4.

Wissenschaftsbezug und Nachwuchsförderung

Ähnlich dem Berufsbezug sind die Studierenden auch mit dem Wissenschaftsbezug der Studieninhalte im Großen und Ganzen zufrieden: Für wissenschaftliche Grundlagen wie die Vermittlung wissenschaftlichen Denkens oder die Einführung in Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens gab es die Noten 2,2 und 2,4.
Studierende, die eine wissenschaftliche Karriere anstreben, dürften sich an der Universität Hohenheim besonders wohl fühlen: In punkto Promotionen pro Professor erhielt die Universität ihre beste Note, eine 1,1. Bei internationalen Veröffentlichungen lagen die Wirtschaftswissenschaftler der Universität in der Mittelgruppe.

Gute Noten für Bibliotheken, IT-Ausstattung und Räume

Besonders zufrieden zeigten sich die befragten Studierenden auch mit der Ausstattung der Bibliotheken: Für Aktualität und Verfügbarkeit des Bestandes sowie den elektronischen Zugang zu Zeitschriften und Büchern gab es die Noten 1,6 und 1,8, die Benutzerberatung bewerteten die Befragten mit der Note 2,1.
Ähnlich gute Noten erhielt die IT-Infrastruktur der Universität: Hardware-Ausstattung der Computerarbeitsplätze, Wartung und Pflege der Computer sowie die Verfügbarkeit fachspezifischer Software wurden mit den Noten 2,0 bis 1,8 bewertet. Besonders zufrieden waren Studierende mit den Öffnungszeiten der Computerräume während der Vorlesungszeit: Hierfür gab es die Note 1,6.
Auch Zustand und technische Ausstattung der Räume fanden die befragten Studierenden zufriedenstellend: hier hab es die Noten 2,3 und 2,2.

Kooperationsstudiengang Wirtschaftsinformatik: Durch die Bank gut

Ebenfalls bewertet wurde der Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik, den die Universitäten Hohenheim und Stuttgart gemeinsam anbieten. In allen erfragten Bereichen gab es Noten zwischen 1,9 und 2,5, wodurch der Studiengang sich fest in der Mittelgruppe hält.
Mit einigen Ausbrechern nach oben: 93,1 Prozent der Bachelorstudierenden beendeten den Studiengang in angemessener Zeit und katapultierten ihn damit in die Spitzengruppe.

Masterstudierende waren besonders mit dem Kontakt zur Berufspraxis zufrieden: Hier vergaben sie 6 von 10 Punkten, ebenfalls eine Punktzahl für die Spitzengruppe.

Auch die Professoren der Wirtschaftsinformatik ließen sich nicht lumpen: Sie errangen Spitzenplätze im Bereich Promotionen pro Professor (Note 1,6) und Veröffentlichungen pro Professor.

Hintergrund: CHE-Ranking

Fast 10.000 Studiengänge aus mehr als 2.700 Fachbereichen an über 300 Universitäten und Fachhochschulen: Mit diesen Zahlen erhebt das CHE-Ranking den Anspruch, das umfassendste und detaillierteste Ranking im deutschsprachigen Raum zu sein. Jedes Jahr wird darin ein Viertel der Fächer neu bewertet – in diesem Jahr sind das die Fächer BWL, Jura, VWL, Soziale Arbeit, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftsrecht und  Wirtschaftswissenschaften.

Links:

CHE-Ranking Wiwi: https://ranking.zeit.de/che/de/fachbereich/100260
CHE-Ranking Wirtschaftsinformatik => https://ranking.zeit.de/che/de/fachbereich/4100381


Text: Barsch / Klebs


Universität Hohenheim
Pressestelle
70593 Stuttgart
Tel.: 0711 459-22003
Fax: 0711 459-23289

Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik

Man erkennt sie.


Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“ [1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001


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